Historische Demographie anhand von Kirchenbuchauswertungen
Aufgezeigt am Beispiel des niederbayerischen Ortes Hutthurm
Die Bevölkerungsentwicklung Hutthurms von 1600 bis 1900
Wie bereits im November 2013, zeigt der Bayerische Landesverein für Familienkunde in diesem Vortrag u.a. auf, wie der 30-jährige Krieg, die Pestwellen und die Pandurenraubzüge den Markt getroffen haben, wie hoch die Kindersterblichkeit war und an welchen Wochentagen in Hutthurm in der alten Zeit geheiratet wurde.
(Die nachstehenden Ausführungen sind durch Diskussionen in der AG-Nachlass, die am 27.04.2013 auf der Ideenwerkstatt der DAGV begründet wurde, entstanden. Sie sind weder vollständig noch als eindeutige Richtschnur gedacht. Sie sollen Anregungen zum weiteren Denken geben.)
Der Nachlass eines Genealogen ist wichtig: Er hat Wissen gesammelt, das der Nachwelt – oder auch schon der Umwelt der Zeitgenossen – erhalten bleiben muss, damit sie weiter forschen können, um das Wissen der Allgemeinheit zu mehren.
Nach der Begrüßung durch den Leiter der Bezirksgruppe, verbunden mit einem herzlichen Dank an Frau Roswita Barthel für die Organisation dieses Treffens, gefolgt von einem Grußwort des zweiten Bürgermeisters der Gemeinde Thyrnau mit einer kurzen Vorstellung der Großgemeinde, begab sich die ganze Gruppe zum naheliegenden Kloster der Zisterzienserinnen und wurde dort von der Priorin Schwester Lucia begrüßt.
Nach der Eröffnung (Feststellung der Beschlussfähigkeit) und Begrüßung durch den Leiter und Vorstellung der Tagesordnung wurde der verstorbenen Mitglieder seit der letzten Hauptversammlung gedacht und von den Anwesenden stehend eine Schweigeminute eingelegt.
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Herr Helmut Schmidt, der Ehrenvorsitzende der Bezirksgruppe, starb an seinem 90. Geburtstag. Seine Frau Margot Schmidt, ebenfalls Mitglied des BLF, starb vor wenigen Tagen. Die Anwesenden erhoben sich für eine Gedenkminute.
Herr Professor Dr. Schnabel, der Vorsitzende der Gesellschaft für Familienforschung in Franken (GFF, https://www.gf-franken.de/) erläuterte die Geschichte des Vereins, gegründet Ende 1921. Die Räume des GFF waren früher im Staatsarchiv Nürnberg im ehemaligen Kohlenkeller. Die Kooperation mit einem Staatsarchiv war, sowohl bei der GFF als auch beim BLF, eine für beide Seiten positive Angelegenheit. Der Verein trifft sich monatlich, die Gruppe „Exulantenforschung“ und die „Computerforschungsgruppe“ treffen sich ebenfalls einmal monatlich.
Stefan Pusinelli hat sehr viele italienische Vorfahren, u.a. die Familie Brentano, die er vorstellte. Zuerst ging er auf das Wappen der Familie ein. Ein Großteil der Familie stammte vom Comer See, auf einer Karte zeigte er Mezzegra, ein Ursprungsort der Brentanos, gegründet von Griechen (es gibt dort noch Brentanogräber). Alle Linien ließen sich im Laufe des 17. Jahrhunderts in Frankfurt am Main nieder. Die Familien kamen durch den Handel u.a. mit Zitrusfrüchten zu einem großen Vermögen.
Herr Felber stieß bei seinen Forschungen in Steuerbüchern immer wieder auf unterschiedliche Bezeichnungen für die Zahlungen, das regte ihn zur Forschung über die Geldentwicklung an. Der Name Geld kommt vom althochdeutschen „gelt“ für Zins, Lohn, Entgelt oder Abgabe. Beginnend bei der Steinzeit – Tausch Ware gegen Ware erläuterte er die Entwicklung von Zahlungsmitteln und deren Vor- und Nachteile. Beim Tausch gab es das Problem, den passenden Tauschpartner finden, handelseinig zu werden und natürlich kann nicht alles geteilt werden.
Die Stadtmauer und Tore im Wandel der Zeit, das ist Hermann Kleitners Thema, an dem er seit einigen Jahren arbeitet. Zuerst stellte er die Literatur vor, die er ausgewertet hat. Die Stadtmauer diente dem Schutz und der Sicherheit der Bewohner der Stadt (Augsburg wurde nie eingenommen, nur einmal von den Franzosen beschossen). Er sprach über die Stadtentstehung auf der Hochterrasse, beginnend bei den Römern von 100 – 600 n. Ch., über die Besiedlung durch irische Mönche zur Bischofsstadt ab 700 n. Ch. bis ins 19. Jahrhundert.
Frau Nauy, eine gebürtige Augsburgerin und u.a. Kirchenführerin in St. Anna und St. Ulrich, ging kurz auf die geplante Führung in St. Anna beim Großen Stammtischtreffen am 03.05.2014 mit. Sie erläuterte, dass sie bei den Führungen immer wieder auf Genealogen trifft, selbst aber nicht viel zu ihren Vorfahren weiß.