Im Oberdonaukreis (in etwa dem heutigen Regierungsbezirk Schwaben entsprechend) haben sich eine Reihe von Gedenktafeln für die im „Felde Gebliebenen, Ausgezeichneten und Freiwilligen“ aus den Jahren 1805 bis 1815 erhalten, die für den Raum Nordschwaben von der Historikerin Gudrun Reißer erfasst und ausgewertet werden. Doch wie zuverlässig ist deren Aussagekraft hinsichtlich von Anspruch und Wirklichkeit, zumal die Tafeln erst rund 20 Jahre später in unterschiedlicher Qualität und Ausführung errichtet wurden?
Angeordnet wurden die Tafeln einst von dem bayerischen König Ludwig I. (1786-1868) zum 20. Jahrestag der Völkerschlacht von Leipzig. Das Schema der Beschriftung war von den königlichen Behörden vorgegeben. Den Anstoß dafür hatte aber bereits 1830 der Generalkommissär/Regierungspräsident (des Oberdonaukreises) und spätere Innenminister Fürst Ludwig Kraft von Oettingen-Wallerstein gegeben, dessen Bruder sowie ein Neffe in der Schlacht bei Hanau 1813 gefallen sind.
Die „Denktafeln“ sollten das Geschichtsbewusstsein und die vaterländische Gesinnung fördern. Doch wie aussagekräftig sind sie als Quelle für die Geschehnisse der napoleonischen Kriege im politischen Kontext? Wo haben die Soldaten, selbst aus kleinsten Gemeinden konskribiert, im europäischen Kontext gekämpft? Kann man Rückschlüsse auf die Kriegslage und Kriegslast ziehen und was bedeuten die Angaben für die regionale und überregionale Geschichtsforschung?
Dr. Sabrina Hartl, Haus der Bayerischen Geschichte
Frau Dr. Hartl gehört zum Projektteam der Bayerisch-Tschechischen Landesausstellung 2023 - BAROCK, BAYERN und Böhmen und hat wesentliche Teile der Ausstellung mit kuratiert. Sie wird uns in ihrem Vortrag das Konzept der Ausstellung und wichtige Exponate in einem Vortrag vorstellen sowie Hintergrundinformationen "aus erster Hand" vermitteln.
Bereits seit 1996 trifft sich alljährlich eine Gruppe von Familienforschern, die im Bereich Nordschwaben und südliches Mittelfranken tätig sind. Die Zusammenkünfte dienen dem Austausch und Kennenlernen und finden wechselnd in Schwaben und Franken statt. In diesem Jahr ist die Veranstaltung in Windsbach.
Wir treffen uns am Samstag, dem 30. September 2023, um 10.00 Uhr im Heinrich-Brandt-Haus der Kirchengemeinde Windsbach, Heinrich-Brandt-Str. 6, 91575 Windsbach.
Nach der traditionellen Vorstellungsrunde und den allgemeinen Informationen gibt es ein Mittagessen. Danach folgt die Stadtführung von Herrn Karl Lechner, dem Vorsitzenden des Heimatvereins. Nach der Führung geht es zurück zum Kaffee und Kuchen ins Heinrich-Brandt-Haus.
Organisator vor Ort ist das langjährige Mitglied der GFF Ernst Rüttel. Geplant ist auch das Angebot von Dubletten, Veröffentlichungen, Infomaterial zum Mitnehmen und zum Kauf. Am Wichtigsten ist aber der Informations- und Erfahrungsaustausch.