Nachlassakten, eine vielfältig nutzbare Quelle – Eine Analyse der Erbpraktiken im Landkreis Fürstenfeldbruck
Lena Weller ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte von Prof. Dr. Simone Derix an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zum Promotionsprojekt „Vermögen als familiale Ressource. Erbpraktiken in Bayern“ im Rahmen des Bayerischen Forschungsverbundes „ForFamily. Familienleben in Bayern – Empirische Einsichten zu Transformationen, Ressourcen und Aushandlungen“. In diesem Zusammenhang hat sie sich schwerpunktmäßig mit dem Thema "Nachlass-/Erbrechtsfälle" beschäftigt.
Nachlassakten geben den juristischen Hintergrund einer Erbschaft wieder. Trotz der Signifikanz, die diese Akten besitzen - denn über jeden Menschen wird es eines Tages eine Nachlassakte geben - werden sie sowohl in der Wissenschaft als auch in der Familien- bzw. Ortsforschung wenig berücksichtigt.
Der Vortrag beschäftigt sich deshalb zum einen mit dem Aufbau und den Inhalten von Nachlassakten und wie dieser sich vom 19. zum 20. Jahrhundert gewandelt hat. Zum anderen wird ein besonderes Augenmerk auf Auswertungsmöglichkeiten von Nachlassakten und deren potenzielle Erträge für die Familien- und Ortsforschung liegen. Anhand von aussagekräftigen Beispielen aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck sollen erste Einblicke in eine solche Auswertung gewährleistet werden, um dadurch die Vielfältigkeit dieser Quellengattung sichtbar werden zu lassen.
Hinweis: Dieser Vortrag ist eine hervorragende Ergänzung zu unserem laufenden Mitmach-Projekt "Erfassung der Erbrechtsregister im Staatsarchiv München".
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