Helmut Endl, Mitglied der Bezirksgruppe Niederbayern
Die Bedeutung der Eisenbahn für die Auswanderung nach Übersee und die Erschließung Ostbayerns und speziell des Bayerischen Waldes mit der Eisenbahn präsentierte uns unser Vereinsmitglied Helmut Endl. Welche Erleichterung der Bau der Eisenbahn für den Reiseverkehr, für den Handel und auch für die Auswanderer bedeutete, kann man nur erahnen.
Hella Weinschenk, Mitglied der Bezirksgruppe Niederbayern
An diesem Stammtischabend durften wir eine eindrucksvolle Präsentation unserer Kollegin Hella Weinschenk genießen. Mit ihrem Vortrag nahm sie uns mit auf eine Reise durch die Geschichte des Flachsanbaus im Bayerischen Wald. Frau Weinschenk beleuchtete die verschiedenen Phasen des Flachsanbaus, erklärte die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten der Flachsfaser und zeigte anschaulich, wie diese Faser vor allem zu Leinen weiterverarbeitet wird.
Fast jedem ist klar, wie wichtig es ist, dass man zu Lebzeiten regelt, was mit seinem Besitz nach dem Ableben passieren soll. Ein Testament ist die Lösung. Eine etliche Jahre zurückliegende Befragung von Familienforschern hat ergeben, dass etwa 70 Prozent dennoch keinerlei Regelungen getroffen haben, was mit ihren forscherischen Unterlagen geschehen soll. Alle Forschungsergebnisse zu publizieren, wäre der Königsweg, denn „Wer schreibt – der bleibt!“
Der zweite Vortragsblock beschäftigte sich mit der Gerichtsorganisation: Hochgericht, Niedergerichtsbarkeit, den Aufgaben der Hofmarken, der Unterscheidung: weltliche Herrschaften / geistliche Herrschaften (Vogtei), der Städte und Märkte, der Urbarsgerichte und Kastenämter, der Land- und Pfleggerichte sowie der Grundherren.
Christian Benz referierte über die Unterschiede der bayerischen Grund- und Gerichtsherrschaft. Er erklärte dabei die Entwicklung der verschiedenen Rechtssysteme und deren Ursprung. Auch die verschiedenen Ämter (Gerichte) und Zuständigkeiten wurden eingehend erklärt und die Strafprozessordnung inklusive der Strafen erläutert.
Roswitha Barthel, Mitglied der Bezirksgruppe Niederbayern
Böhmen war einst Königreich, später Teil der Habsburger-Monarchie und ist seit 1993 ein Bestandteil der Tschechischen Republik. Die Bevölkerung war historisch von vielfältigen Kulturen, Sprachen und Religionen geprägt, was sich auch in der genealogischen Forschungsarbeit widerspiegelt. Roswitha Barthel gab den Teilnehmern wertvolle Einblicke in die (Online-)Recherche von Kirchenbüchern und erläuterte den Zugang zu regionalen Archiven wie Prag, Wittingau und Pilsen.
Anke Michels, Mitglied von Familia Austria, war uns für diesen Vortrag von den USA zugeschaltet. Wer anfangs dachte, wohl irregeführt von dem englischen Titel des Präsentationsthemas, dass die Plattform „Family Search“ nur Quellenmaterial aus den Staaten bereithalten würde, wurde schnell eines Besseren belehrt. Anke, selbst begeisterte Familienforscherin, konnte den Teilnehmern schnell aufzeigen, welch reichhaltige Information auch aus dem Raum Niederbayern in den Datenbeständen verfügbar sind.
„Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“. Mit diesem Zitat des Altbundeskanzlers Helmut Schmidt startete unser Referent Dr. Ulrich Demlehner in den Vortrag des Abends „Historischer Atlas Bayern (HAB) in 3D“.
Seit 1994 entwickelt der französische Software-Hersteller Heredis ein innovatives Programm zur Familienforschung, das Hobby- und Berufsgenealogen von A bis Z bei ihren Recherchen unterstützt: Von der Suche nach Vorfahren über die Verwaltung aller genealogischen Daten bis hin zur Erstellung eindrucksvoller Stammbäume und der statistischen Nachverfolgung der Ergebnisse. Seit Ende 2019 ist Heredis auch auf Deutsch erhältlich und wird kontinuierlich und unter Berücksichtigung von Nutzeranregungen weiterentwickelt.
„Jahrzehntelanges Forschen und dann?“ War die Eingangsfrage für den Vortrag des ersten online-Niederbayern-Stammtisches 2023, zu dem der Leiter der Bezirksgruppe Niederbayern 72 Teilnehmer begrüßen konnte. Es ging um den genealogischen Nachlass, ein Thema, das viele vor sich herschieben, wie die Erstellung des Testaments oder das Ausfüllen des Organspendeausweises. Wie wichtig eine Regelung auch für den genealogischen Nachlass ist und mit welchen gedanklichen Hürden man sich dabei auseinandersetzen muss, zeigte Robert Lang in seinem Vortrag auf.