Dr. Herbert Wurster, ehemaliger Leiter des Archivs des Bistums Passau
Der Vortrag gibt zum ersten Mal einen Gesamtüberblick über den Bestand an Mirakelbüchern im heutigen Bistum Passau. Die Mirakelbücher setzten im späten Mittelalter ein und werden vereinzelt noch heute geführt. An beliebten Wallfahrten wurden sie schon früh gedruckt, oft durch die Jahrhunderte; in kleineren Wallfahrtsorten werden sie regelmäßig nur als Handschriften überliefert. Sie dokumentieren die Anliegen der Wallfahrer, oft auch deren Namen und Herkunftsorte.
Martina Egger, Mitglied der Bezirksgruppe Niederbayern
Martina Egger wird uns an diesem Abend einen Vortrag halten über die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege aus der Pfarrei Weng. Sie hat zu ihrem Vortragsthema zwei umfangreiche Gedenkbücher geschrieben, in denen die Gefallenen der beiden Kriege mit Fotos, Vita und Kriegsschicksalen zu Ehren kommen. Auffallend sind die vielen verwendeten Quellen, die auch für den Chronikschreiber anderer Pfarreien eine Hilfe darstellen können.
Wolfgang Niedermeier, Leiter des Stammtisches Kleeberg
"Der Futtermais wächst hier gut, so wie das Gras, das lange Zeit über ein Unheil gewachsen ist" – Gleich der erste Satz eines Hörspiels von dem Videojournalisten Matthias Hofer führt in eine ländliche Gegend, in der Schreckliches passiert ist. Emotional ist der Beginn und die ganze traurige Geschichte: Auf dem „Barhof“, einem Rottaler Vierseithof in der Nähe von Ruhstorf, bestand von Januar 1944 bis Mai 1945 ein sog. Entbindungsheim für Zwangsarbeiterinnen. Nach der Geburt der Kinder wurden die Mütter wieder zu ihren Arbeitsstellen in Fabriken und auf Bauernhöfen zurückgebracht. Insgesamt sind um die 90 Kinder in Barhof wegen Unterernährung oder Krankheiten ums Leben gekommen. Dieses Schicksal der verstorbenen Kinder soll nicht in Vergessenheit geraten.
Unsere Ahnenreihen sind gefüllt mit Daten und Fakten, Geburts-, Herkunfts- und Sterbeorten. Aber diese können eine wesentliche Frage nicht beantworten: Nämlich, wie unsere Vorfahren gelebt haben. Gerade für unsere heutige hochtechnisierte Wohlstandgesellschaft (und wir alle sind Teil von ihr) ist es nicht leicht, sich in das Alltagsleben der Vergangenheit zu versetzen. Eine Antwort auf diese Frage konnten wir beim Ausflug der Bezirksgruppe Niederbayern ins Freilichtmuseum Massing bekommen.
Kürzlich wurde das neue Online-Portal „Jüdisches Leben in Bayern“ des Hauses der Bayerischen Geschichte freigeschaltet. Das Portal enthält unter den Rubriken Gemeinden, Synagogen, Friedhöfe, Gedenktafeln und ZeitzeugenInformationen zu Orten in Bayern mit jüdischer Geschichte (Texte, Bilder, Videos mit Zeitzeugen-Berichten; ergänzt durch Literaturhinweise und weiterführende Links).
Der Zugriff ist über eine Karte sowie über Listen möglich; zudem steht eine Suchmöglichkeit zur Verfügung.
Um die Wende zum 18. Jahrhundert brach eine Katastrophe über Bayern herein. Ausgelöst durch den Spanischen Erbfolgekrieg, erwuchs der Bayerische Volksaufstand, der tausenden Menschen das Leben kostete. Im Oberland wurden bei der "Sendlinger Mordweihnacht" die Aufständischen niedergemetzelt. Die entscheidende Schlacht im Bayerischen Unterland fand in und um Aidenbach am 8.
Vor kurzem wurde ein weiterer Band der Rechnungsbücher des "Weissen Brauhauses Kelheim" ins Netz gestellt: das Rechnungsbuch 1696.
Unter http://www.schneider-archiv.de/ sind die erhaltenen Jahrgänge - nunmehr für den Zeitraum 1607-1696 - vollständig aufbereitet zu finden, sowohl als Scans der Originalbücher als auch in Transkription. Die Register, Datenbanken und historischen Interpretationen wurden entsprechend erweitert.
Das Archiv des Bistums Passau war eines der ersten in Deutschland, das die Matrikel konsequent digitalisiert und online gestellt hat. Mit großem Aufwand hat eine Gruppe von Idealisten die Digitalisate indexiert und in eine Datenbank (GenDB des Bistums Passau) übernommen. Damit steht uns Familienforschern ein mächtiges Werkzeug für die Erforschung unserer Vorfahren in Niederbayern (und einem kleinen Teil Oberbayerns) zur Verfügung. Mit über 4 Mio.
Das Staatsarchiv Landshut bietet eine nahezu unerschöpfliche Quelle an Recherchemöglichkeiten: Briefprotokolle, Steuerbeschreibungen, Salbücher etc. helfen, weiter in die Vergangenheit vorzudringen, selbst wenn die Kirchenmatrikel bereits ausgeschöpft sind.