Es kommen immer wieder Anfragen, warum im Bayerischen Friedhofsprojekt des BLF lediglich die Fotos von älteren Grabmalen online zugänglich sind und dass dies doch mit dem Datenschutz nichts zu tun habe.
Im Oberdonaukreis (in etwa dem heutigen Regierungsbezirk Schwaben entsprechend) haben sich eine Reihe von Gedenktafeln für die im „Felde Gebliebenen, Ausgezeichneten und Freiwilligen“ aus den Jahren 1805 bis 1815 erhalten, die für den Raum Nordschwaben von der Historikerin Gudrun Reißer erfasst und ausgewertet werden. Doch wie zuverlässig ist deren Aussagekraft hinsichtlich von Anspruch und Wirklichkeit, zumal die Tafeln erst rund 20 Jahre später in unterschiedlicher Qualität und Ausführung errichtet wurden?
Kürzlich wurde das neue Online-Portal „Jüdisches Leben in Bayern“ des Hauses der Bayerischen Geschichte freigeschaltet. Das Portal enthält unter den Rubriken Gemeinden, Synagogen, Friedhöfe, Gedenktafeln und ZeitzeugenInformationen zu Orten in Bayern mit jüdischer Geschichte (Texte, Bilder, Videos mit Zeitzeugen-Berichten; ergänzt durch Literaturhinweise und weiterführende Links).
Der Zugriff ist über eine Karte sowie über Listen möglich; zudem steht eine Suchmöglichkeit zur Verfügung.
Barbara Rajkay ist Lehrbeauftragte für Europäische Regionalgeschichte an der Uni Augsburg, Mitglied der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft und bekannt durch zahlreiche Publikationen zur Regional- und Landesgeschichte. Sie berichtet über „Die Buchführung der evangelischen Totengräber und Mesner in Augsburg: Inschriftensammlungen und Grabbücher als Quelle der Familienforschung“.
Herr Wegele erläuterte zuerst den Begriff „schwierige Textstellen“. Neben den Problemen beim Lesen der Schrift, Verständnisprobleme wegen der altertümlichen Formulierungen, heute nicht mehr übliche Abkürzungen oder Maßeinheiten und einer missverständliche Systematik bereitet auch die lateinische Sprache und Abkürzungen Schwierigkeiten. Nacheinander erläuterte er anhand von Beispielen die Probleme.
Das Ziel dieses Projektes ist die Dokumentation der Friedhöfe. Immer mehr Gräber werden aufgelöst, die Liegezeiten werden immer kürzer. Mit den alten Gräbern verschwindet auch ein Stück Kulturgut. Ist ein Grab erst einmal aufgelöst, geraten auch die Personen, die dort liegen in Vergessenheit. Mit den Fotos wird ein Stück Friedhofskultur festgehalten. Man stellt fest, kein Friedhof gleicht einem anderen. Es gibt Friedhöfe mit strengen Regeln, z.B.
Vor der Entstehung der fünf Großfriedhöfe in München Ende des 19. Jahrhunderts war der Südliche Friedhof von 1788 bis 1868 der alleinige Bestattungsort für die Bevölkerung. Die Bestattungen in den Großfriedhöfen wurden in Sammelregistern erfasst, nicht aber jene in den sog. Außenfriedhöfen (Engelschalking, Trudering, Denning usw.). Die Einträge sind für alle Münchner Friedhöfe nur nach dem Bestattungsdatum mit Anführung der Grablage, nicht aber nach Namen geordnet. Für den alten Nördlichen Friedhof in der Arcisstraße wurden keine Grabbücher geführt.
Die Datenbank wurde nach 5-monatigem Probebetrieb bei der Bezirksversammlung am 17.06.2006 den Mitgliedern vorgestellt. Ein Kernteam von drei Forschern hat bisher 25.000 Personen eingepflegt und verknüpft, bis Jahresende soll ein Füllstand von 50.000 überschritten sein. Die DB ist z.Z. nach Landkreisen organisiert: