Herr Christian Reil berichtete von Vorbereitung, Organisation und Durchführung des Familientreffens Reil am ersten September-Wochenende in Oberndorf bei Abbach, wo sich die Namensträger kurz vor 1800 ansiedelten. Zuvor sind sie beinahe weitere 200 Jahre in der Umgebung von Pettendorf und Zeitlarn nachweisbar. Herr Reil hat eine große Zahl Archivalien gefunden, die teilweise noch der Auswertung harren.
Leider nur eine Handvoll Teilnehmer hatte die Führung durch die Regnath-Mühle in Dietfurt an der Altmühl.
Auf Anregung von Herrn Alkofer haben wir dieses Mühlenmuseum besucht. Herr Regnath erläuterte die Funktionsweise der einzelnen Mühlräder und berichtete auch über die Geschichte dieser Dietfurter Mühle. Im heutigen Landkreis Neumarkt i.d.OPf. gab es einst über 200 Mühlen; Informationen über die genealogischen Zusammenhänge der dazugehörigen Müllerfamilien sammelt seit einigen Jahren Herr Dr. Vogt.
Wieder wurde das Einscannen von Sterbebildern durchgeführt. Ein sehr fleißiges Neumitglied – Frau Monika Goldner – brachte eine große Menge, ebenso weitere Interessenten. Auch über die Datenerfassung und -auswertung wurde diskutiert. Ebenfalls war Herr Erwin Sonnauer anwesend. Er hat seine umfangreichen Forschungsergebnisse – 33 wohlsortierte Leitz-Ordner, die hauptsächlich den südlichen Landkreis Regensburg und den südwestlichen Landkreis Straubing-Bogen (Mallersdorf) betreffen, sowie eine größere Zahl genealogisch interessanter Bücher – der Bezirksgruppe überlassen.
Ein knappes Dutzend Daheimgebliebener traf sich bei angenehmem Biergartenwetter und tauschte sich über neue Forschungsergebnisse aus. Auch einige Leseprobleme konnten durch gegenseitige Hilfe gelöst werden.
Frau Carolin Schmuck, die Leiterin des Stadtmuseums Nittenau, führte uns durch die Ausstellung „Von Annahaid bis Zell“ im Stadtmuseum. Die Ausstellung beleuchtete sämtliche Einöden, Weiler und anderen Ortsteile, die zur heutigen Stadt Nittenau gehören. Dabei wurden auch viele familiengeschichtliche Details von Hofbesitzern und Nittenauer Bürgern dargestellt und erläutert.
Anhand einer Reihe von den Mitgliedern eingebrachten Beispielen wurde das Lesen alter Schriften gemeinsam geübt und diese entziffert. Dazu gehörten Matrikeleinträge aus dem 17. und 18. Jahrhundert mit Dispens wegen Blutsverwandtschaft, eine sogar mit päpstlicher Dispens von Benedikt XIV. Desweiteren wurden Dokumente über einen Rechtstreit aus den Jahren 1705 bis 1721 gelesen. Auch ein Brief von 1881 bot einige Schwierigkeiten, die mit Dr. Heinzlmeirs Hilfe gemeistert wurden.
Beim Arbeitsabend boten wir das Einscannen von Sterbebildchen an. Eine Reihe von Interessenten – auch Nichtmitglieder – kamen mit ihrem Fundus. Unterstützt wurden wir beim Einscannen von den Initiatoren Weilnböck, Freytag und Deuter. Herr Deuter erläuterte auch kurz die Erfassungsmaske.
Wegen Terminüberschneidung musste das „Lesen alter Schriften“ auf April verschoben werden. Stattdessen konnten am Stammtisch Neulingen Tipps gegeben und Lesehilfen geboten werden. Einige heute unbekannte Begriffe aus der Landwirtschaft, die in Briefprotokollen auftauchen, wurden diskutiert und geklärt.
In einem kurzweiligen Vortrag berichtete Herr Dr.-Ing. Heinzlmeir über den „Historischen Atlas von Bayern“, der von der Kommission für Bayerische Landesgeschichte herausgegeben wird. Er erläuterte Struktur und Aufbau der Einzelhefte, die im Laufe der Jahrzehnte an Umfang teilweise erheblich zugenommen haben. In der Reihe I wird jeweils ein bestimmtes Gebiet (oft das der früheren Landgerichte bzw. Landkreise) mit Herrschaftsentwicklung und (Hoch- bzw. Nieder-) Gerichtszugehörigkeiten sowie dem statistischen Teil (meist nach dem Stand von 1750/62) abgehandelt.