Dr. Maria Magdalena Leonhard stellte ihr neues Buch „Stern unter den Schönen – Ein Skandal am Münchner Hof“ vor, das sich mit der Geschichte der Franzisca Baronin von Heppenstein befasst. Die Romanbiographie basiert auf den erhaltenen Zeugnissen, die die Autorin während ihrer Recherchen zum Tod der Fanny von Ickstatt fand, einer Tochter aus der ersten Ehe der Baronin. Bis zum mysteriösen Sturz ihrer Tochter vom Nordturm der Frauenkirche am 14.
Der Wandel Giesings vom Bauerndorf am Berg, d.h. am Hochufer im Osten der Isar, zur stark bevölkerten Arbeitervorstadt begann Mitte des 19. Jahrhunderts durch das rasante Wachstum Münchens. In der Auenlandschaft und auf den Weideflächen unterhalb des Berges (im heutigen Untergiesing) entstanden, dicht gedrängt Herbergshäuser und u.a. die "Birkenau", eine einförmige Kleinsthaussiedlung mit ca. hundert ebenerdigen Bauten, die inzwischen meistens größeren Mietshäusern weichen mussten.
Dr. Roland Götz, Archivoberrat i.K., Archiv des Erzbistums München und Freising
In kirchlichen Archiven gibt es für Familienforscher neben den Pfarrmatrikeln noch andere Quellengattungen, die zwar nicht so seriell und flächendeckend wie diese sind, jedoch Vertiefungen und Perspektiven bieten können, die von den Matrikeln so nicht zu erwarten sind.
Welche Schätze in den Einträgen der kirchlichen Matrikelbücher verborgen sein können, veranschaulichte die Ausstellung des Diözesanarchivs München und Freising „Leben Lieben Sterben. 450 JahrePfarrmatrikeln“. In ausgewählten Originalen wurden die Matrikeln (lat. matricula = Verzeichnis, Register) nicht nur mit ihrer Entwicklung in Altbayern seit dem Konzil von Trient im Jahr 1563 und ihren verschiedenen Gattungen präsentiert, sondern auch als wertvolle Quelle für wissenschaftliche Fragestellungen (Heiratsalter, Heiratsradius, Kindersterblichkeit usw.).
1785 stürzte Fanny von Ickstatt, Angehörige einer bekannten Münchner Familie, vom Nordturm der Frauenkirche in den Tod. Der rätselhafte Sturz der Siebzehnjährigen sorgte für großes Aufsehen weit über Bayerns Grenzen hinaus. Ob es ein tragischer Unfall gewesen ist, wie ihre einflussreiche Familie hartnäckig das Ereignis darzustellen versuchte, oder Selbstmord, blieb ungeklärt. Bei ihren Nachforschungen über Fanny von Ickstatt entdeckte Frau Dr. Leonhard im Stadtarchiv München ein bisher unbekanntes Dokument eines Zeitzeugen.
Vor der Entstehung der fünf Großfriedhöfe in München Ende des 19. Jahrhunderts war der Südliche Friedhof von 1788 bis 1868 der alleinige Bestattungsort für die Bevölkerung. Die Bestattungen in den Großfriedhöfen wurden in Sammelregistern erfasst, nicht aber jene in den sog. Außenfriedhöfen (Engelschalking, Trudering, Denning usw.). Die Einträge sind für alle Münchner Friedhöfe nur nach dem Bestattungsdatum mit Anführung der Grablage, nicht aber nach Namen geordnet. Für den alten Nördlichen Friedhof in der Arcisstraße wurden keine Grabbücher geführt.
Der Weg führte vom Diözesanarchiv (ehem. Karmelitenkloster, erste Barockkirche Münchens) über den Promenadeplatz, der nach Abriss der städtischen Salzstadel bis 1804 als Paradeplatz genutzt wurde, am Palais Montgelas und dem davor liegenden Bodendenkmal für Kurt Eisner sowie am Palais Holnstein (jetzt Erzbischöfliches Palais) vorbei zum Odeonsplatz. Anschließend ging es durch die Residenzstraße, wo früher das Püttrich- und Ridlerkloster waren, zu den Gassen rund um das Hofbräuhaus.
Donnerstag, 15. Dezember 2011 - 18:00 bis Freitag, 16. Dezember 2011 - 17:45
Referent:
Dr. Thomas Horling
Dr. Thomas Horling, Geschäftsführer der Kommission für bayerische Landesgeschichte, erläuterte, ob der Historische Atlas von Bayern (HAB) auch für den Familienforscher ein geeignetes Instrument darstellt.
Die über zweistündige Führung, die sich u.a. an die Teilnehmer des Aubinger Einführungskurses richtete, erläuterte die familienkundlich relevanten Bestände des Münchener Bistumsarchives und die Möglichkeiten ihrer Nutzung. Beeindruckend waren Begeisterung und Engagement unseres fachkundigen Führers, die er den Teilnehmern zu vermitteln wusste.
In seinem Lichtbildervortrag, der auf den Studien seiner Magisterarbeit sowie auf den neuesten Forschungsergebnissen zur Kartographiegeschichte Altbayerns basierte, stellte Herr Dr. Horst die kartographische Entwicklung Münchens von ihren Anfängen bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts dar. Dabei waren der Schwerpunkt, insbesondere die ersten Stadtansichten und Stadtpläne, die auch für Familienforscher von großem Interesse sein können, exemplarisch vorzustellen.